Klimapioniere präsentieren vielfältige Energieeffizienz-Projekte
Zum zweiten Mal führten die Klimawerkstatt im Landkreis Stade e.V. und die hochschule 21 gemeinsam das Projekt „Klimapioniere – Energie und Ressourceneffizienz im Landkreis Stade“ durch.
Auszubildende und junge Mitarbeitende hatten die Chance sich in den Themenfeldern Energie- und Ressourceneffizienz weiterzubilden, um im eigenen Unternehmen Einsparpotenziale zu ermitteln und geeignete Maßnahmen durchzuführen. Inhaltlich standen die Themen Energieeinsparung und Klimaschutz an erster Stelle, aber auch die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch der Projektteilnehmenden untereinander sowie mit den Studierenden sollte nicht zu kurz kommen. Denn die Studierenden waren es, die in die Rolle der Dozenten schlüpften. Sie bereiteten die Workshops für die angehenden Klimapioniere vor und vermittelten ausgewählte Inhalte praxis- und anwendernah. Für die Studierenden bildete das Projekt einen Wahlpflichtkurs in den höheren Fachsemestern, mit den durchgeführten Workshops legten sie eine Prüfungsleistung ab.
Mit dabei waren in diesem Durchgang Teilnehmende der Volksbank Stade-Cuxhaven, der Samtgemeinde Horneburg, der Hansestadt Buxtehude, der Gemeinde Jork sowie vom Unternehmen Diedrich Schröder GmbH & Co.KG. So unterschiedlich die Teilnehmerstruktur, so verschieden waren auch die vorgestellten Projekte. Während die einen den möglichen Einsatz Smarter Thermostate untersuchten und die Auswirkungen begrenzter Raumtemperaturen berechneten, so erstellten die anderen Intranet-Beiträge und Energiespar-Rätsel für Kolleginnen und Kollegen, um die Auswirkung verschiedener Energiesparmaßnahmen aufzuzeigen und an ein energiesparendes Verhalten zu erinnern.
Mitte März präsentierten die Teilnehmenden Ihre Projekte im Rahmen einer Abschlussveranstaltung, bei der eine Fachjury die Projekte bewertete und die Innovativsten und Praxistauglichsten prämierte.
Gewinner des Projektes Klimapioniere 2023/2024 ist das Team der Volksbank Stade-Cuxhaven.
Die Teilnehmergruppe bestand aus den drei Auszubildenden Jonathan Hellwege, Kevin Döring und Benedikt Engler, betreut wurden sie von Jannik Holthusen, Nachhaltigkeitsbeauftrager der Volksbank Stade-Cuxhaven. Inzwischen haben die beiden Erstgenannten Ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und sind nun feste Mitarbeiter des Volksbank-Teams.
Wie fällt ihr Feedback zum Projekt aus – was war besonders positiv? Gab es aus Sicht der Volksbank auch Schwierigkeiten oder Probleme in der Umsetzung?
Jannik Holthusen: Das Projekt "Klimapioniere” war für uns als Volksbank Stade-Cuxhaven eG rundum eine gelungene Veranstaltungsreihe. Es gehört zu unserer Unternehmensphilosophie, dass wir unseren Auszubildenden während ihrer Lehrjahre sinnvolle zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten. Als ich die Informationen zum Projekt Klimapioniere an die Auszubildenden verteilt habe, habe ich von Jonathan, Kevin und Benedikt sehr schnell die Rückmeldung erhalten, dass sie gerne an dem Projekt teilnehmen würden. Die Themen Energie- und Ressourceneffizienz sind gerade für die jüngeren Mitarbeiter sehr interessant. Durch die Workshops der Studierenden der hochschule21 wurden unseren Auszubildenen zunächst einige theoretische Inhalte zu den Themenfeldern Energie- und Ressourceneffizienz vermittelt. Durch die anschließende Projektphase konnten diese Inhalte dann direkt in der Praxis eingesetzt werden. Die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis ist dadurch besonders gelungen und hervorzuheben. Probleme oder Schwierigkeiten gab es in der Hinsicht keine. Aufgrund einiger Terminüberschneidungen konnten leider nicht alle Auszubildenden an allen Workshops teilnehmen. Dies lässt sich aber leider nie vermeiden.
Wie hat es den Azubis gefallen, was war für sie am spannendsten?
Auszubildende: Das Projekt hat uns gut gefallen. Die Workshops der Studenten wurden auch dank einiger Übungsaufgaben informativ und kurzweilig gestaltet. Wir konnten aus den Workshops viele Ideen mitnehmen und die Inhalte mit der Situation im Unternehmen vergleichen. Die Datenerhebung im eigenen Unternehmen war ebenfalls sehr interessant und eine spannende Challenge. Besonders gut gefallen hat uns die konkrete Ausarbeitung des Projekts und vor allem die Erstellung der Potenzialanalyse mit der Berechnung der möglichen Kosten- und Energieeinsparung für das Unternehmen. Die Abschlussveranstaltung hat die Projektphase gut abgerundet.
War es schwierig ein passendes Projekt zu finden? Wie lief die Umsetzung, Datenerhebung?
Auszubildende: Dadurch, dass zu Beginn vier Workshops durchgeführt wurden, haben wir viele unterschiedliche Ideen zum Thema Energieeffizienz erhalten. Hier entstand auch unsere Projektidee, smarte Thermostate zu installieren. Die Schwierigkeit bestand darin, alle notwendigen Daten zu erheben, um ein gutes und detailliertes Projektergebnis zu erzielen. Bei der Datenerhebung konnten wir von unserer guten Datenqualität im Unternehmen profitieren. Denn auch bei Banken wird die Energie- und Ressourceneffizienz immer wichtiger. Da wir auf genaue Zahlen zurückgreifen konnten, hatten wir die Möglichkeit, ein realistisches und praxisnahes Ergebnis zu berechnen. Somit lief die Ausarbeitung des Projektes quasi reibungslos.
Wie geht es bei der Volksbank weiter – was wird aus dem Projekt?
Jannik Holthusen: Unsere Auszubildenden haben ihr Projekt auch auf einem Treffen unseres bankinternen Beratungskreises Nachhaltigkeit vorgestellt. Dort besprechen wir mindestens halbjährlich aktuelle Themen im Bereich Nachhaltigkeit und leiten gemeinsam Maßnahmen für unser Haus ab. Die Teilnehmenden dieses Beratungskreises kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Bank. Von Auszubildenden bis zum Vorstand – die gesamte Breite und Vielfalt der Belegschaft wird abgebildet. Das Feedback der Teilnehmenden war sehr positiv, weswegen der Beratungskreis Nachhaltigkeit sich für eine Umrüstung der Thermostate entschieden hat. Die Abteilung Bauorganisation prüft und plant nun die praktische Umsetzung im Detail, sodass die smarten Thermostate im besten Fall zur neuen Heizperiode im Winter installiert wurden und zu spürbaren Energie- und Kosteneinsparungen führen.
Würden Sie eine Projektteilnahme empfehlen?
Auszubildende: Wir würden allen Auszubildenden eine Projektteilnahme empfehlen. Es ist gut, wenn sich Auszubildende mit dem Thema Energie- und Ressourceneffizienz in ihrem Unternehmen auseinandersetzen dürfen und gemeinsam ein Projekt erarbeiten können. Dies stärkt das Bewusstsein für Ressourceneffizienz, das unternehmerische Denken sowie die Teamfähigkeit der involvierten Personen.
Jannik Holthusen: Wir werden das Projekt Klimapioniere auf jeden Fall weiterempfehlen. Auch unseren nächstem Ausbildungsjahrgang werden wir wieder die Möglichkeit geben, sich an dem Projekt zu beteiligen und sich zu den Themen Energie- und Ressourceneffizienz weiterzubilden. Die begleitenden Projektphasen geben uns als Unternehmen zudem neue Impulse, mögliche Energie- und Kostensparmaßnahmen umzusetzen. Für alle Beteiligten ist dies eine Win-Win-Situation. Vielen Dank an alle Beteiligten im Namen unserer Bank für die Organisation und Durchführung dieses tollen Projektes.