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Für mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Energie-Scouts überzeugen mit spannenden Projektideen.

02. Juni 2025

Gemeinsam mit der IHK Elbe-Weser bot die Klimawerkstatt im Landkreis Stade e.V. das Qualifizierungsprojekt „Energie-Scouts“ für Auszubildende aus der Region an. In verschiedenen Workshops erfuhren die Azubis unterschiedlicher Ausbildungsberufe und -jahrgänge viel Wissenswertes aus den Themenbereichen Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Biodiversität. Auf dem Programm standen dabei auch eine Betriebsbesichtigung, ein Baumpark- Besuch und ein Workshoptag an der hochschule 21.

In der anschließenden Projektphase entwickelten die Auszubildenden Projektideen in den eigenen Unternehmen und Kommunen und setzten diese teilweise bereits um.

Die Resonanz war groß und so präsentierten Mitte März acht Teams ihre Projekte im Rahmen der Abschlussveranstaltung. So unterschiedlich die Teilnehmerstruktur, so verschieden waren auch die vorgestellten Projekte, was die Experten-Jury bestehend aus Kerstin Wehmeier (Wirtschaftsförderung des Landkreis Stade), Anke Fahrenholz (Samtgemeindebürgermeisterin Thedinghausen), Lutz Machulez-Hellberg (Geschäftsführer der Machulez-Gruppe) und Siegfried Deutsch (IHK Elbe-Weser) vor eine schwierige Ausgabe stellte. Denn alle Teilnehmenden zeigten, dass sie ihr erlerntes Wissen sehr gut in die Praxis umsetzen können und tolle Ideen ausgearbeitet haben.

Alle Preisträger nominierten sich für die Teilnahme am IHKBundeswettbewerb im Juni in Berlin, folgende Teams sind mit dabei: Den dritten Platz erlangte das Team der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten, die zeigten, dass auch kleine Maßnahmen eine nachhaltige Wirkung erzielen können und auf recht einfache Weise Energie und somit Kosten eingespart werden können. Mit einer bereits für andere Bereiche genutzte Software kann die Kommune dafür sorgen, dass PCs über Nacht bzw. zu allen arbeitsfreien Zeiten der entsprechenden Mitarbeitenden heruntergefahren werden und nicht im Standby-Modus weiterlaufen.

Diesen dritten Platz teilen sie sich mit den Auszubildenden der Hydro Extrusion Deutschland GmbH aus Achim, die mit Hilfe einer effizienteren Steuerung und Überwachung der Heizungsanlage im Verwaltungsgebäude des Unternehmens die Heizkosten und CO2-Emissionen senken.

Den zweiten Platz erlangte das Team der BuchenUmweltservice GmbH, die einen Plan zur Renaturierung einer knapp 2.500 m² großen Brachfläche auf dem Beriebsgelände ausarbeiteten. Sieger des Abends waren die Auszubildenden der NDB Elektrotechnik Gmbh & Co.KG aus Stade. Sie beschäftigten sich mit einer Regenwasserspülung, um kostbares Trinkwasser einzusparen. Hierzu betrachteten die Auszubildenden sowohl zur Umsetzung erforderliche Baumaßnahmen als auch verschiedene Vor- und Nachteile und stellten detaillierte Bedarfs- und Kostenrechnungen auf. Final stellten sie heraus, dass die Umsetzung zwar aus ökonomischer Sicht wenig attraktiv sei, jedoch großes Potenzial habe einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz beizutragen.

„Umweltschutz bedeutet Mut zur Investition in die Zukunft“

lautete das Fazit der Azubis von NDB.


Wir haben das Projektteam – Jessica Illies, Jil Strotmann und Jonah Buse – um ein Feedback gebeten:

Wie hat euch die Teilnahme am Energie-Scouts-Projekt gefallen? Was war am spannendsten?

Jil: Die Teilnahme am Projekt hat Spaß gemacht. Besonders die Workshops waren lehrreich und spannend. Auch der Austausch mit den Azubis der anderen teilnehmenden Unternehmen war super.

Ihr lernt verschiedene Ausbildungsberufe und seid in verschiedenen Ausbildungsjahrgängen – wie habt ihr die Teamarbeit empfunden?

Jessica: Die Teamarbeit hat sehr gut geklappt und war spannend. Durch die verschiedenen Ausbildungsberufe und -jahre ergab sich eine gute Mischung an Expertise. Berührungspunkte zwischen uns gab es vor dem Projekt keine, aber wir haben schnell eine gute Basis für die Zusammenarbeit gefunden. Durch die unterschiedlichen Schultage und die verschiedenen Arbeitszeiten im Büro und auf der Baustelle, war es etwas schwierig gemeinsame Termine für das Projekt zu finden. Häufig trafen wir uns somit zur gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung online.

Bei NDB wird ein großer Wert auf Energie- und Ressourceneffizienz gelegt und es wurden bereits viele Projekt umgesetzt und in den Arbeitsalltag integriert. War es schwer, ein passendes Projekt zu finden?

Jessica: Tatsächlich gestaltete sich die Ideenfindung zunächst kompliziert. NDB hat bereits sehr viele Maßnahmen zum Thema Klimaschutz und Ressourceneffizienz im Unternehmen umgesetzt. Doch auch hier wurde, wie in den Workshops auch, das Thema Wassereinsparung bislang nicht betrachtet. So haben wir da den größten Bedarf und die besten Möglichkeiten für eine neue Idee gesehen.

Ihr habt für euer Projekt einige Berechnungen angestellt, war die Datenerhebung schwierig? Wie lief die Projektphase im Unternehmen?

Jonah: Die Datenerhebung war weniger kompliziert als gedacht. Es wurden Niederschlagsmengen für den Raum Stade benötigt, welche gut zugänglich im Netz zu finden sind. Außerdem war der Wasserbedarf des Bestandbaus von Bedeutung, welche mit einer Erhebung der Mitarbeiterzahlen zu ermitteln war. Mit diesen Daten konnten anschließend die meisten Berechnungen angestellt werden. Die Berechnungen für die einzusetzenden Kosten waren ein wenig komplizierter, da nur wenige Unternehmen das benötigte Material anbieten. Preise waren daher schwierig zu ermitteln. Die Projektphase lief sehr gut. Wir haben gute Unterstützung von NDB erhalten.

Wie geht es weiter, wird das Projekt umgesetzt und wenn ja, wann?

Jil: Einen Termin für die Umsetzung gibt es bisher nicht. Das Projekt wird noch einigen Entscheidungsträgern vorgestellt. Vielleicht ist eine Umsetzung bei zukünftigen Baumaßnahmen möglich.

Würdet ihr Azubis eine Projektteilnahme empfehlen?

Jessica, Jonah, Jil: Eine Teilnahme an dem Projekt können wir alle empfehlen. Die Workshops sind sehr gut durchdacht und wirklich lehrreich, besonders durch die Mischung aus Theorie und Praxis. Die Inhalte, die über mehrere Monate vermittelt werden, sind nicht nur für die Projekte relevant, sondern können und sollten auch im Alltag Anwendung finden. Man bekommt die zudem Möglichkeit an einem eigenen Projekt und im Team zu arbeiten. Auch die Möglichkeit sich aktiv für etwas Gutes wie den Klimaschutz einsetzten zu können, macht die Teilnahme an dem Projekt attraktiv.

Wie geht es weiter?

Gemeinsam werden die Klimawerkstatt im Landkreis Stade e.V. und die IHK Elbe- Weser einen weiteren Durchgang „Energie-Scouts“ anbieten. Dieser startet im Oktober 2025 und endet Mitte April 2026. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Pressekontakt: ENERGIE UND UMWELT / STADERBRISE

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