Energiequartier Stieglitzweg: Buxtehude startet ein Pilotprojekt
Aus diesem Bereich soll als Pilotprojekt ein Energiequartier werden. Bei der Planung sollen interessierte Anwohner einbezogen werden.
Energiequartier Stieglitzweg: Buxtehude startet ein Pilotprojekt
13. Juni 2019
BUXTEHUDE. Mit der ersten Bürgerinformation ist am Mittwochabend
das neue Energiequartier am Stieglitzweg an den Start gegangen. Dort
gab es Tipps und erste Hintergrundinformationen dazu, wie
Gebäudeeigentümer, aber auch andere Anwohner zu besserem
Klimaschutz in ihrer Wohngegend beitragen könnten.
Die Hansestadt Buxtehude bekommt am Stieglitzweg ihr erstes Energiequartier:
In einem Pilotprojekt wird dort ein Konzept für eine energetische Sanierung
eines Gebiets erarbeitet. Die energetische Gebäudesanierung steht dabei im
Mittelpunkt, soll aber möglichst sozialverträglich geschehen. Gleichzeitig will die
Stadt im Viertel gemeinsam mit den Bürgern auch weitere Klimaschutzideen
voranbringen.
Jan Gerbitz und Susanne Gallenz vom Projektteam, bestehend aus Ingenieuren
und Planern der ZEBAU GmbH und der Averdung Ingenieursgesellschaft sowie
dem Klimaschutzmanagement der Stadt Buxtehude, berichteten, dass im
Rahmen des Quartierskonzepts auch die weitere energetische Sanierung der
Grundschule am Stieglitzweg vorangebracht werden soll. Insgesamt gehe es
aber nicht nur um große Vorhaben, sondern auch darum, Möglichkeiten für kleine Maßnahmen mit großer Energiesparwirkung auszumachen. So kann, wie
Gallenz berichtete, beispielsweise der Austausch von Thermostatventilen schon
10 bis 15 Prozent Einsparungen beim Heizen bringen. Die Dämmung und
Lüftung von Gebäuden sowie die Verteilung und Steuerung von Heizanlagen
spiele ebenfalls eine wichtige Rolle. Aber auch der Austausch von
Heizungsanlagen gegen effektivere Modelle, der Einsatz von Solarthermie,
Fotovoltaik oder Erdwärme könnten erwogen werden. Credo des Teams sei es,
jedes Gebäude einzeln zu betrachten und individuelle, passgenaue Lösungen zu
finden. Im Rahmen eines bundesweiten KfW-Förderprogramms wird die
Erstellung des Konzepts zu 85 Prozent von KfW und N-Bank gefördert,
berichteten Klimaschutzmanagerin Ann-Kathrin Bopp und Bauamtsleiter Michael
Nyveld. Bei dem Projekt sollen die Bürger möglichst eingebunden und auch
Möglichkeiten ausgelotet werden, das Miteinander vor Ort zu verbessern.
Idealer Anlaufpunkt sei dabei das Stieglitzhaus, erläuterten Andrea LangeReichardt und Frauke Schulte von der Stadtverwaltung, die sich um diesen
Aspekt kümmern wollen. Denkbar sei es beispielsweise, gemeinsam genutzte
Lastenräder oder Car-Sharing zentral anzusiedeln. Ideen der Bürger sind
willkommen, mit interessierten Bürgern könnte in einer Art Quartierswerkstatt
weitergearbeitet werden.
Wilhelm von Elling von der Verbraucherzentrale bietet auf Wunsch auch
Beratungen in den Räumen der VHS Buxtehude an. Er riet dazu, vor einer
Investition die Verbraucherzentrale zu konsultieren. Unter anderem bietet sie
einen Heiz-Check in der kalten und einen Solar-Check in der warmen Jahreszeit
an sowie, in Zusammenarbeit mit der Klimawerkstatt, zusätzlich und kostenlos
einen zweistündigen Gebäudecheck an. Kontakt: 01 60/ 93 02 04 96.